
News-Update Januar 2022: Am 7. Januar brannte die gesamte Scheune des Gutshofs nieder. Das Wohngebäude und große Teile des ehemaligen Viehstalls sind vom Brand jedoch unbeschadet geblieben. Auf Youtube gibt es eine Videodokumentation zu dem Brand.

Der hier gezeigte Gutshof in Baden-Württemberg, unweit vom Rhein gelegen, entstand wohl im 18. oder 19. Jahrhundert als Bestandteil der landwirtschaftlichen Erschließung des Gebiets, bei dem nebst des noch erhaltenen Gutshofs auch mindestens zwei weitere Höfe gebaut wurden.

Bereits in der frühen Zeit des Gutshofes wurde das Geld nicht nur mit der direkten Bewirtschaftung der Ländereien mit Pflanzen, sondern auch mit der Viehhaltung verdient. Die Namen der alten Flurstücke weisen immer noch darauf hin: “Hammelstück”, “Hammelweide” und “Tränkweide” lassen so z.b. Rückschlüsse auf die Haltung von Schafen zu. Auch im heute noch bestehenden Gebäude weißt ein Viehstall daraufhin, dass hier bis zuletzt Tiere gehalten wurden.

Ab dem späten 19. Jahrhundert wurden hier insbesondere Zuckerrüben angebaut, Pächter der Ländereien war sogar eine Zuckerfabrik zwei Ortschaften weiter. Der damalige Pächter Südzucker erlaubte in und nach dem ersten Weltkrieg den Anbau von Gemüse zur Eigenversorgung der schwer getroffenen Bevölkerung.

Bis 2005 befand sich das Gebäude im Besitz der genannten Zuckerfabrik und zumindest das Wohngebäude wurde als Wohnraum für Mitarbeiter verwendet. Wie es mit der landwirtschaftlichen Nutzung zu diesem Zeitpunkt aussah, ist nicht überliefert. Seither gab es einige Eigentümerwechsel, zuletzt sei das Gebäude an zwei Landwirte verkauft worden sein. Diese lagern hier zwar Strohballen und in einer etwas abseits stehenden Scheune auch Gerätschaften, scheinen jedoch sonst gegen den Verfall nichts zu tun und auch keine Nutzung für das Objekt zu haben.
Die vollständige Bildergalerie von unserem Besuch im Juni 2021:














