
Bei diesem von uns im Juni 2019 besuchten Objekt handelt es sich um ein Sanatorium im Nordosten Frankreichs. Über die Geschichte des eindrucksvollen Gebäudes, welches lediglich einen Teil eines ehemals riesigen Komplexes darstellt, ist vergleichsweise wenig bekannt. In den letzten Jahren seiner Nutzung war es eine Außenstelle des Universitätsklinikums der nächstgrößeren Stadt.

Bekannt ist, dass das Gebäude um die Jahrtausendwende des Jahres 1900 im Auftrag von Professor Paul S. errichtet wurde. Es wurde wohl nur „Le sanatorium“ genannt. Zu diesem Zeitpunkt soll es sich um wohl lediglich um das hier gezeigte Hauptgebäude gehandelt haben – ob jedoch bereits die zwei kleineren Wohngebäude auf dem Gelände ebenfalls existierten ist nicht überliefert.
Bereits wenige Jahre nach der Eröffnung im Jahre 1902 soll das Klinikum durch einen unbekannten oder zumindest nicht überlieferten Spender deutlich erweitert worden sein. Es liegen uns keine gesicherten Quellen dazu vor, um welche Bereiche sich diese Erweiterung gedreht hat.

Im ersten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt. Beim Wiederaufbau in den Jahren 1918 bis 1924 wurde nicht nur das alte Hauptgebäude wiederhergestellt, sondern das Gebäude auch so erweitert, dass statt 50 nun über 100 Betten Platz hatten.
In den folgenden Jahren wurde die Anlage weiter erweitert und umfasste nun ein riesiges Gelände bestehend aus mehreren kleineren Gebäuden, einem Wohngebäude, dem Hauptgebäude und einem weiteren Bettenhaus. Es finden sich im Internet keine Informationen über den Zeitpunkt des Baus dieses Bettenhauses, auf Satellitenbildern aus 1957 existiert es bereits. Heute handelt es sich hierbei um das wohl einzig aktiv genutzte Gebäude auf dem Gelände, welches durch einen Investor zu Wohnungen umgebaut wurde.

Das Ende des Sanatoriums beziehungsweise zu diesem Zeitpunkt eine Außenstelle des Universitätsklinikums der nächstgrößeren Stadt gab sich in den Jahren 2006 bis 2008, als ein neues größeres Gebäude in einiger Entfernung errichtet wurde und das Universitätsklinikum alle Stationen dorthin umzog.
Im Jahre 2017 sprechen die örtlichen Medien von einer Zwangsversteigerung des gesamten Geländes. Vermutlich wurde das ehemalige neuere Bettenhaus zu diesem Zeitpunkt zu Sozialwohnungen umgebaut. Von den Plänen des Investors dort auch ein Seniorenzentrum zu errichten war seither nichts mehr zu hören.